ARD-Show "Frag doch mal die Maus" kostet 1,5 Millionen Euro - epd medien

09.02.2024 13:18

Logo der Samstagabend-Show "Frag doch mal die Maus"

Frankfurt a.M. (epd). Die Produktionskosten für eine Ausgabe der ARD-Samstagabendshow "Frag doch mal die Maus" belaufen sich nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) auf insgesamt 1,5 Millionen Euro. Der Minutenpreis für die dreistündige Sendung im Ersten Programm beträgt demnach rund 8.500 Euro. Er ist höher als der durchschnittliche Minutenpreis von 6.800 Euro, den die ARD in ihrem Internetangebot für Unterhaltungsformate am Samstag um 20.15 Uhr nennt.

Die Show ist eine Produktion des WDR in Zusammenarbeit mit der in Düsseldorf ansässigen Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann. Der WDR wollte sich auf epd-Anfrage zu den Kosten der Show nicht äußern, "da Vertragsinhalte der Vertraulichkeit obliegen".

Die nächste Ausgabe von "Frag doch mal die Maus" läuft am Samstag um 20.15 Uhr im Ersten. Moderatorin ist Esther Sedlaczek, sie präsentiert die Show seit Mai 2023. Die zweite Ausgabe mit ihr, die nun zu sehen ist, wurde bereits im vergangenen Jahr aufgezeichnet und sollte ursprünglich am 14. Oktober gesendet werden. Die ARD entschied damals kurzfristig, die Sendung zu verschieben. weil sie nicht gegen die parallel beim Privatsender RTL zu sehende Übertragung des Fußballspiels zwischen den USA und Deutschland in Konkurrenz treten sollte. Die Übertragung hatte am 14. Oktober 7,82 Millionen Zuschauer.

72.000 Euro Moderationshonorar

Die Herstellung der im Jahr 2023 beauftragten zwei Ausgaben von "Frag doch mal die Maus" war in etwa so teuer wie die beiden 2022 ausgestrahlten Ausgaben, die noch Eckart von Hirschhausen moderiert hatte. Nach epd-Informationen belief sich das Moderationshonorar von Esther Sedlaczek auf 36.000 Euro pro Folge, insgesamt also 72.000 Euro. Armin Maiwald, Ralph Caspers und Siham El-Maimouni aus der "Sendung mit der Maus", die ebenfalls in der Show auftreten, erhielten je Ausgabe zusammen 27.000 Euro. Diese Honorare wollte der WDR ebenfalls nicht kommentieren. Auch das Management von Esther Sedlaczek wollte sich auf epd-Anfrage nicht zum Honorar für die Moderatorin äußern.

Insgesamt 830.000 Euro erhielt für 2023 die Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann für redaktionelle und produktionstechnische Dienstleistungen. Darin enthalten sind die Gagen für die prominenten Gäste, die an den Aufzeichnungen für die beiden Shows teilnahmen. Die Produktionsfirma wollte sich zu diesen Zahlen nicht äußern. Er kommentiere keine Vertragsbestandteile, sagte Geschäftsführer Jürgen Schulte dem epd.

Ansager & Schnipselmann ist zu jeweils 50 Prozent im Besitz von Schulte und dem Journalisten Frank Plasberg. Neben Schulte ist auch Plasberg Geschäftsführer der Firma, die bis Ende 2023 auch den ARD-Polittalk "Hart aber fair" produzierte, der bis November 2022 von Plasberg moderiert wurde.

infobox: "Frag doch mal die Maus" wird seit 2006 im Ersten gesendet. Die Moderation übernahm damals Jörg Pilawa. Von 2010 bis 2022 präsentierte Eckart von Hirschhausen die Show. Esther Sedlaczek (38) ist seit 2023 Moderatorin, sie gehört auch zum Moderatorenteam der ARD-"Sportschau" und präsentiert außerdem im Ersten seit 2022 das wöchentliche Format "Quizduell". Sie war 2023 für die Moderation von "Quizduell" und "Frag doch mal die Maus" für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.

In diesem Jahr soll es von der Show "Frag doch mal die Maus" noch zwei weitere Ausgaben geben. Die beiden Sendungen würden "vorbehaltlich der Zustimmung des WDR-Rundfunkrats von Ansager & Schnipselmann zusammen mit dem WDR hergestellt", teilte der WDR dem epd mit. Der Rundfunkrat hatte im Mai vorigen Jahres der Produktion der beiden für 2023 vorgesehenen Ausgaben zugestimmt. Das Aufsichtsgremium muss eine Genehmigung erteilen, wenn die finanzielle Beteiligung des Senders oder einer seiner Tochtergesellschaften die Summe von zwei Millionen Euro übersteigt.

vnn



Zuerst veröffentlicht 09.02.2024 14:18 Letzte Änderung: 09.02.2024 14:44